FAQ

Sie wollen mitfahren?

Wir möchten sicherstellen, dass Sie bestens informiert sind und sich sicher fühlen. Bitte lesen Sie die folgenden FAQ sorgfältig durch. Sollten Sie darüber hinaus Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren. Insofern Sie bei uns einsteigen und mitfahren, gehen wir davon aus, dass Sie sich ausreichend informiert schätzen. Bei der Betriebsdurchführung halten wir uns strikt an die gesetzlichen Vorgaben und achten auf höchste Sicherheit für alle Teilnehmenden.

Bitte beachten Sie, dass durch Ihre Mitfahrt Ihre implizite Zustimmung zur Teilnahme an diesem Forschungsprojekt gegeben ist.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und wünschen Ihnen eine angenehme Fahrt!

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Das Ziel des Forschungsprojektes AMEISE ist die Erforschung und Weiterentwicklung von hochautomatisiert fahrenden, emissionsfrei angetriebenen Kleinbussen zur Personenbeförderung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Basierend auf den bisherigen Phasen des AMEISE-Projekts wird die Forschung zu folgenden Themen fortgesetzt: die Einbindung bzw. Integration von automatisiertem Fahren in den ÖPNV in kleinen und mittelgroßen Kommunen unter Berücksichtigung von unterschiedlichen Use-Cases (z.B. Pendelverkehr), neue Digitalisierungsinfrastrukturen für ÖPNV-Branche, Wertschöpfungspotenziale durch Daten, Entwicklung von Szenarien für Skalierung ab 2025und Berücksichtigung von Inklusion bzw. den Bedürfnissen mobilitätseingeschränkter Personengruppen.

Relativ gesehen handelt es sich um eine vielschichtige Untersuchung, um die Rolle und die möglichen Auswirkungen des automatisierten Fahrens im ÖPNV zu erfassen bzw. abzuschätzen.
Im Gemeinschaftsforschungsprojekt arbeiten mehrere Partner:innen zusammen. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) koordiniert das Projekt. HIER sind weitere Informationen zum Projektkonsortium zu finden.
Bei dem Betrieb handelt es sich um eine Forschungsinitiative mit dem Namen AMEISE. Es ist wichtig zu beachten, dass es sich nicht um einen regulären öffentlichen Nahverkehrsdienst handelt, sondern um einen Erprobungsbetrieb. Das Fahrzeug wird durch die Projektpartner:innen betrieben. Die Sicherheitsfahrenden, die das Fahrzeug überwachen und steuern, sind Mitarbeitende der Bertrandt AG.
Das Projekt AMEISE ist ein Forschungsprojekt und wird durch das Landesverkehrsministerium Baden-Württemberg gefördert. Das Konsortium führt einen Forschungsbetrieb durch und ist daher nicht Teil des regulären Busbetriebs. Die Mitfahrenden verstehen sich als Proband:innen und können nach Zustimmung der allgemeinen Beförderungsbedingungen und Kenntnisnahme des Erprobungscharakters kostenlos mitfahren. Das Projekt stellt kein Alternativangebot für den öffentlichen Nahverkehr dar, sondern untersucht, wie der Nahverkehr durch automatisiertes Fahren ergänzt werden kann und wie die Fahrzeugentwicklung durch die Erfahrungen der Nutzenden vorangetrieben werden kann.
Die aktuelle Projektphase startete im Herbst 2023 und läuft bis November 2024. Im Sommer 2024 soll der Fahrbetrieb in Ehningen starten. Interessierte können das Fahrzeug an Betriebstagen kostenlos nutzen. Die genauen Betriebstage stehen noch nicht fest, bitte schauen Sie unter ameise.wandelgesellschaft.de/ameise-vor-ort/ oder schreiben Sie uns E-Mail-Adresse an ameise@wandelgesellschaft.de, damit wir Sie rechtzeitig über den Betriebsstart informieren können.
Die Befähigung eines Fahrzeuges, die Aufgaben der/des Fahrzeugführenden zu übernehmen, wird in Automatisierungsgraden angegeben. Dabei gibt es verschiedene Standards, welche diese unterscheiden. Das Projekt AMEISE bezieht sich auf den SAE J3016-Standard, welcher in den USA und der EU am häufigsten Verwendung findet. Der Standard unterscheidet zwischen sechs Leveln (auch Stufen genannt), welche von 0 – keine Automatisierung – bis zu 5 – vollautomatisiert – reichen.

Im Projekt AMEISE wird ein für das autonome Fahren konzipierter Kleinbus der Firma EasyMile zum Einsatz kommen., Das Automatisierungssystem funktioniert entlang einprogrammierter Fahrwege weitgehend ohne menschliche Interventionen. Die Umgebung wird kontinuierlich erfasst, wodurch die Lokalisierung und die sichere Reaktion auf andere Verkehrsteilnehmende und Hindernisse möglich sind. Damit erfüllt das System die Merkmale des Levels 3. Während der aktuellen Projektphase wird stets Fahrpersonal an Bord mitfahren, so dass das Verkehrsgeschehen von einer fahrzeugführenden Person überwacht wird (Merkmal Level 2). In Situationen, die das Fahrzeugsystem nicht eigenständig entscheiden oder bewältigen kann, wird das Fahrpersonal die Steuerung oder Bestätigung zur Weiterfahrt übernehmen.

Level 0 – No Automation (Keine Automatisierung)

Die Steuerung erfolgt vollständig durch die/den Fahrenden. Als Hilfestellung kann das System Warnungen ausgeben.

Beispiel: Spurverlassenswarnung

Aufgaben Fahrende:r: Querführung (Lenken), Längsführung (Beschleunigen u. Bremsen), Überwachung der Verkehrssituation

Level 1 – Driver Assistance (Assistiertes Fahren)
Die/der Fahrende kontrolliert das Fahrzeug. Aktive Assistenzsysteme können bei der Quer- oder Längsführung unterstützen. Keine Unterstützung bei Quer- und Längsführung gleichzeitig.
Beispiel: Tempomat
Aufgaben Fahrende:r: Quer- oder Längsführung, Überwachung der Verkehrssituation

Level 2 - Partial Automation (Teilautomatisierung)
Die Steuerung erfolgt hauptsächlich durch die/den Fahrende:n. In bestimmten Situationen kann das System die Längs- und Querführung übernehmen.
Beispiel: Stauassistent
Aufgaben Fahrende:r: Überwachung der Verkehrssituation, dauerhafte Bereitschaft zur Übernahme der Fahrzeugführung

Level 3 - Conditional Automation (Bedingte Automatisierung)
Fahrzeug kann selbstständig fahren, die/der Fahrende muss jedoch auf Aufforderung des Systems jederzeit eingreifen können.
Beispiel: Autobahnchauffeur:in
Aufgaben Fahrende:r: dauerhafte Bereitschaft zur Übernahme der Fahrzeugführung

Level 4 - High Automation (Hochautomatisierung)
Fahrzeug kann unter bestimmten Betriebsbedingungen selbstständig fahren, auch wenn kein:e Fahrer:in auf Anforderung eingreift. Bei Situationen, die das System nicht bewältigen kann, begibt es sich, sofern kein menschliches Eingreifen erfolgt, in einen risikominimalen Zustand.
Beispiel: Parkhauspilot
Aufgaben Fahrende:r: Übernahme der Steuerung bei Übergang zu nicht inkludierten Betriebsbedingungen

Level 5 - Full Automation (Vollautomatisiertes bzw. autonomes Fahren)
Vollständiges autonomes Fahren unter allen Betriebsbedingungen und in allen Verkehrssituationen, welche auch ein:e menschliche:r Fahrende:r bewältigen kann. Es gibt nur Passagiere.
Aufgaben Fahrende:r: -
Die vielschichtigen Forschungsziele führen dazu, dass das Projekt AMEISE einen ganzheitlichen Ansatz (Nach dem Motto „Mobilität für alle“) plant. Dabei spielt die Einbindung von Nutzungsgruppeneine große Rolle. Den besonderen Bedürfnissen eingeschränkter Personengruppen bzw. die Barrierefreiheit wird dabei, vor dem Hintergrund der Inklusion, besondere Beachtung geschenkt.

Der Austausch und Kontakt zu den Bürger:innen ist seitens aller Forschenden von großer Bedeutung, sodass die Projektteilnehmenden aktiv den Kontakt zu den potentiell zukünftigen Fahrgästen suchen, um sich mit diesen hinsichtlich derer Meinungen, Anregungen sowie Bedenken austauschen zu können.
Die AMEISE schafft eine zeitlich auf die Projektdauer beschränkte Verbindung zwischen dem Ehninger Bahnhof und dem Firmengelände von Bertrandt. Während des Projektzeitraums stellt das Projekt AMEISE keine Alternative zum öffentlichen Nahverkehr dar oder ergänzt diesen direkt. Stattdessen erforscht es, wie automatisiertes Fahren den Nahverkehr verbessern kann und wie autonome Fahrzeuge nutzerorientiert entwickelt werden können, indem die Erfahrungen der Nutzerinnen und Nutzer in die weitere Entwicklung autonomer Fahrzeuge einfließen. Der Fahrplan ist HIER einsehbar.
Die AMEISE pendelt zwischen zwei festen Haltestellen: den Bahnhof Ehningen, und das Firmengelände von Bertrandt. Die Mitfahrt erfolgt für alle Fahrgäste kostenlos. Jedoch ist die Kapazität des Fahrzeugs immer auf eine rollstuhlnutzende Person oder fünf sitzende Fahrgäste beschränkt. Stehplätze werden nicht angeboten. Besuchergruppen melden sich bitte unter ameise@wandelgesellschaft.de an.
Ja, Sie dürfen am Forschungsbetrieb der AMEISE teilnehmen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es sich um eine Erprobung handelt, die dem regulären öffentlichen Nahverkehr nicht angegliedert ist. Als Proband:in dieses Erprobungsbetriebs müssen Sie aus rechtlichen Gründen jedoch den Allgemeinen Beförderungsbedingungen zustimmen sowie Ihre Kenntnisnahme über den Erprobungscharakters des Betriebs bestätigen. Damit versichern Sie, dass Sie über mögliche technische Ausfälle und Verzögerungen informiert sind und sich an einer Fahrt mit einem nicht typzugelassenen Fahrzeug beteiligen. Ihre Sicherheit ist gewährleistet, da immer ein Sicherheitsfahrer an Bord ist und das Fahrzeug mit gemäßigter Geschwindigkeit fahren. In den bisherigen Erprobungsphasen traten keine kritischen Situationen auf.
Nein, Sie müssen den Allgemeinen Beförderungsbedingungen nicht bei jeder Fahrt erneut zustimmen. Sobald Sie das Formular einmal vor Ort unterschrieben oder den Bedingungen online auf der Projekthomepage zugestimmt haben, ist dies dauerhaft für alle Fahrten mit dem Bus gültig. Sollten sich unsere Beförderungsbedingungen oder die Datenschutzhinweise ändern, müssen Sie diese vor der nächsten Fahrt erneut bestätigen. Wir werden darüber auf der Projekt-Website informieren.
Gerne, bitte senden Sie für weitere Informationen und die Koordination des Termins eine E-Mail an ameise@wandelgesellschaft.de.
Ja, aktuell ist es aus rechtlichen Gründen nicht möglich, das Fahrzeug ganz ohne fahrzeugführende Person an Bord einzusetzen. Das Aufsichtspersonal wird stets den Betrieb überwachen und bei Bedarf in die automatisierte Fahrt eingreifen. Dieses Personal gehört zur Firma Bertrandt und ist speziell für diese Rolle geschult.
Für den Betrieb auf öffentlichen Straßen wurde auf Basis des aktuellen Gesetzesrahmens eine Erprobungsgenehmigung eingeholt. Einschlägige Vorschriften sind u. a. das Straßenverkehrsgesetz und die AFGBV (Verordnung zur Genehmigung und zum Betrieb von Kraftfahrzeugen mit autonomer Fahrfunktion in festgelegten Betriebsbereichen).
Das Fahrzeug verfügt über einige Ausstattungsmerkmale, welche die barrierefreie Nutzung je nach Anforderung des jeweiligen Fahrgastes ermöglichen. Jedoch ist das extern beschaffte Fahrzeug nicht vollständig barrierefrei nutzbar, weswegen der Ausbau der Barrierefreiheit über die gesamte Reisekette (Buchungsmöglichkeiten, Haltestelleninfrastruktur, Fahrzeugausstattung, Fahrgastinformationen etc.) zentraler Forschungsinhalt im Projekt AMEISE ist.

Das AMEISE-Fahrzeug ist für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste in dem Sinne barrierefrei, dass keine Stufen im Innenraum vorhanden sind. Es besteht Anschnallpflicht. Für rollstuhlnutzende Fahrgäste ist ein Rückhaltesystem mit Kraftknoten (Befestigung mit Gurten über vier Verankerungspunkten im Boden) vorhanden. Eine automatisch ausfahrbare Rampe erleichtert den Zugang. Das Personal an Bord hilft bei Bedarf gerne beim Ein- und Ausstieg.

Außerdem verfügen die Taster über Braille-Beschriftung. Der Linienverlauf sowie die nächste Haltestelle können über akustische Haltestellen-Ansagen sowie einen Bildschirm wahrgenommen werden.
Leider nein, unser Fahrzeug bietet nicht genügend Platz für die Mitnahme von Fahrrädern. Alle erlaubten Gegenstände, die während der Beförderung mitgeführt werden dürfen, sind im §6 der Allgemeinen Beförderungsbedingungen definiert. Sie finden diese hier.
Das Fahrzeug fährt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 18 Kilometern pro Stunde, was den Sicherheitsbedingungen und gesetzlichen Vorgaben entspricht. Technisch betrachtet ist das Fahrzeug in der Lage, schneller zu fahren, was zum aktuellen Forschungszeitpunkt jedoch nicht umgesetzt werden.